„Wie ist es bei der Geldanlage, die Sie vorschlagen, um die Nachhaltigkeit bestellt?“ Diese Frage dürfte Vermögensverwaltern und Anlageberatern jetzt und in Zukunft häufiger begegnen. Denn während institutionelle Anleger aus regulatorischer Verpflichtung (Stichwort: Offenlegungspflichten) oder Imagegründen ihre Investments inzwischen meistens von vorneherein auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte untersuchen, legen auch Privatanleger zunehmend Wert auf die Einhaltung von ESG-Kriterien. Die notwendigen Auskünfte dazu erwarten sie von ihrer Bank. Schließlich dürften die wenigsten Privatanleger Zeit und Muße haben, sich die entsprechenden Informationen selbst zusammenzusuchen.

Sind die Finanzdienstleister auf solches Auskunftsersuchen vorbereitet? Das lässt sich pauschal nur schwer beurteilen. Leise Zweifel dürften aber angebracht sein. Denn eigentlich müssten sie sämtliche ESG-relevanten Nachrichten zu ihren Anlageprodukten sammeln, diese in regelmäßigen Abständen aufbereiten und analysieren. Nur so wären sie in der Lage, ihren Kunden kompetent Rede und Antwort zu stehen. Der extreme Kostendruck im Markt, ein Mangel an Akteuren in der Finanzindustrie mit ausreichendem Wissen und Erfahrungsschatz sowie der undurchsichtige Datendschungel stehen den Nachhaltigkeitsinitiativen aktuell entgegen.

Die Lösung dieses Dilemmas liegt einmal mehr im Digitalen. Ohnehin mutet es verwunderlich an, dass es bislang keinerlei einheitliche Metriken, Datenformate oder Faktoren gibt, die Nachhaltigkeitsinformationen zu Produkten und Unternehmen unter Anlagegesichtspunkten sammeln und vergleichbar machen. Alles, was nötig wäre, ist eine transparente Lösung, die alle Fakten aggregiert, wenn nötig interpretiert und grafisch aufbereitet. Wir haben mit unserem Nachhaltigkeitscockpit finsu eine solche App entwickelt, um diese Informationslücke zu schließen.

Wie funktioniert das Tool? Im ersten Schritt geht es um die Sammlung der Daten. Das geschieht bei finsu über eine Anbindung an Sustainalytics und Morningstar. Bei der Aufbereitung orientiert sich die Lösung an den 17 verschiedenen Nachhaltigkeitszielen – den Sustainable Development Goals (SDGs) – der Vereinten Nationen. Deren Spanne ist breit, vom Recht auf Bildung über eine erschwingliche Versorgung mit erneuerbaren Energien bis hin zum garantierten Zugang zu ordentlichen Gerichten. Dies entspricht den unterschiedlichen Vorlieben möglicher Anleger. In der Darstellung können einzelne Investmentprodukte wie eine Aktie oder ein Fonds ausgewählt werden, zu denen finsu dann die jeweiligen ESG-Fakten präsentiert. Genauso können die Nutzer aber auch eigene Prioritäten hinsichtlich der SDGs angeben und bekommen eine Bewertung eines Portfolios angezeigt, oder dazu passende Investmentideen. Über eine Suchfunktion lassen sich zudem Alternativen zu Bestandsinvestments finden, die im Hinblick auf die gewählten Nachhaltigkeitsaspekte besser abschneiden als die Titel im Portfolio. Berater können über das gleiche Feature eine Vorauswahl von Instrumenten für künftige Anlagevorschläge zusammenstellen.

Bei der Entwicklung von finsu hat PPI die neuesten UI/UX-Erkenntnisse verwendet. So erkennt der Nutzer auf einen Blick, wie der Energieversorger etwa seinen Strom produziert, wie viel Kohlendioxid er dabei ausstößt und welchen Stellenwert das Thema Diversity im Unternehmen besitzt. Unsere White-Label-Lösung ist einfach in bestehende Bankarchitekturen einzubinden. Finanzinstitute können damit ihren Beratern eine wichtige Informationsquelle für ein Kundengespräch an die Hand geben. Aber nicht nur das: Sie können finsu auch ihren Kunden zur Verfügung stellen und Nachhaltigkeitstransparenz als Service anbieten. Dann ist die Ausgangsfrage bereits vor dem Beratungsgespräch beleuchtet und gleichzeitig der Beginn eines ausgedehnten Dialogs, bei dem neben den Kundenbedürfnissen nicht nur die Finanzkennzahlen eine Rolle spielen.

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