Wir haben euch bereits in unseren letzten beiden Beiträgen einen modernen Ansatz von nachhaltigem Change vorgestellt. Getreu unserem Motto „Die Kunst zu verändern …“ zeichnen wir euch heute einen weiteren Pinselstrich im Veränderungs-Kunstwerk.
Machtspiele, Networking, strategisch-taktisches Vorgehen – das alles sind typische und unausweichliche Handlungen. Nicht nur im beruflichen Alltag, sondern durchaus auch im alltäglichen Leben. Diese Handlungen kennzeichnen insbesondere im Unternehmensumfeld Mikropolitik bzw. mikropolitisches Handeln.

Was aber ist dieses mikropolitische Handeln genau? Es definiert sich durch Methoden und Verhaltensweisen, mit denen – nicht nur innerhalb von Organisationen – persönliche Macht aufgebaut und eingesetzt wird. Im Unternehmensumfeld sollte diese Macht allerdings den Interessen der jeweiligen Organisation dienen und nicht in erster Linie dem Eigeninteresse. Durch mikropolitisches Verhalten gestaltet ihr informelle Spielregeln, soziale Strukturen und menschliche Verhältnisse.

Lasst uns ein Spiel spielen …

Das vorweg beschriebene Verhalten könnt ihr auch als „Strategiespiel“ verstehen. Dabei müsst ihr bedenken, dass in jeder Organisation unterschiedliche formelle oder informelle Spielregeln gelten. Das kann von Arbeitsanweisungen bis hin zu Verhaltensrichtlinien gehen. Denkbare Strategien sind neben der Einhaltung gesetzter Spielregeln auch das Aufstellen weiterer Spielregeln bzw. Gegenstrategien oder eben der bewusste Verstoß gegen Regeln. Apropos verstoßen: vor unfairem Spiel, Unvernunft, Winkelzügen Dritter, unangebrachtem Powerplay und Spielverderbern, die Projekte quasi sabotieren, ist niemand gefeit.

Bringen wir Bewegung ins Spiel

Übrigens: Besonders ausgeprägt ist mikropolitisches Handeln bei Veränderungsprojekten! Da geraten häufig bestehende (Macht-)Strukturen gehörig in Bewegung bzw. ins Wanken.
Es kommt eben immer auf das entsprechend gesteckte Ziel dieses Strategiespiels an. Und wie im Grunde bei allen Spielen sind, nebenbei bemerkt, auch immer persönliche Aspekte, wie etwa Emotionen involviert.

Ihr fragt euch jetzt sicherlich: was hat dieser Punkt mit Veränderungen zu tun? Sehr viel sogar!

Ihr habt sicher schon einige Male versucht, Veränderungen (welcher Art auch immer) lediglich auf der rationalen Sachebene voranzutreiben. Was jedoch viel zu kurz greift, denn gerade bei Veränderungsprojekten überwiegt, neben Rationalität und Mikropolitik, sogar nachgewiesenermaßen eine emotionale Beteiligung.

Quelle: Claßen / von Kyaw – „Change Management Studie“, 2010.

 

 

Ein bisschen „Jiri-Neutralität“ schadet nicht

Nach diesem kurzen Exkurs über die Dimensionen bei Veränderungen zurück zum mikropolitischen Handeln.
Für euch gilt es ein solches Handeln oder, um bei der Begrifflichkeit des Spiels zu bleiben, entsprechende Spielzüge zu erkennen, gegebenenfalls gegenzusteuern und positive Effekte im Rahmen des jeweiligen Projektes zu nutzen, um damit zum Gelingen beizutragen.

Aus unserer Sicht ist es bei Projekteinsätzen wichtig, dass ihr stets Neutralität wahrt und euch nicht vor „den Karren spannen“ lasst. Was aber nicht heißt, dass ihr nicht in gewisser Weise „die Zügel in der Hand“ behalten solltet, um im Sinne des jeweiligen Projektes agieren zu können. Denn gar nichts zu tun und „Scheuklappen“ zu tragen ist die schlechteste aller Optionen.

Freut euch schon auf unseren nächsten Beitrag, denn darin werden wir uns gemeinsam mit dem Thema Motivation befassen!

Viele Grüße

Tina

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